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Leia

Hallo,

Ich heiße Naomi Wolf und bin die Mutter von Leia, einem kleinen Mädchen, das 2020 geboren wurde.


Leider haben viele Menschen sehr harte Zeiten durchlebt, als die Pandemie ausbrach. Für uns war das ein Geschenk, denn so konnten wir schöne Momente mit unserer Familie

teilen.


Leia ist für mich ein ganz besonderes Mädchen, nicht nur wegen ihres Charakters und ihrer

Art, es war von Anfang an ein großes Geschenk zu wissen, dass sie kommt. In der 23. Woche

meiner Schwangerschaft, in der Feindiagnostik, gab man uns die Nachricht, die uns zunächst

vielleicht schockierte, traurig machte und wir erst einmal nicht verstehen konnten.


Diagnose:

Dysmelie, „Ihre Tochter wird ohne linke Hand geboren und auch die Hälfte des Unterarms

wird fehlen.“


Das erste Gefühl war Hilflosigkeit, das zweite war "Ok, es ist so und wir werden uns dem stellen", das dritte Gefühl war Angst, gefolgt von Akzeptanz und Motivation.

Während der Schwangerschaft suchten wir nach vielen Hinweisen, die uns helfen sollten zu

verstehen, was Dysmelie überhaupt ist, denn sie kommt vor, und sie kommt oft vor, aber wir

hatten bis dato nichts Ähnliches gehört. Wir hatten auch noch nie Jemanden mit dieser

Diagnose gesehen oder getroffen und wir betraten eine völlig neue Welt.


Doch was zunächst wie eine große Herausforderung aussah, entpuppte sich als unser größter Segen.

Nachdem wir uns mit Menschen wie Leia angefreundeten, Artikel gesucht, gelesen und

recherchiert hatten, kamen wir zu dem großen Schritt der Akzeptanz und der Aufregung,

dass Leia bald auf der Welt sein würde. Und wir wollten sie auf die bestmögliche Weise

willkommen heißen.


Leia wurde am 12.03.2020 geboren, sie sah aus wie eine kleine Puppe, rosig, so winzig und

perfekt, mit ihrem kleinen Arm - genauso schön und perfekt wie sie selbst - mit der

Ähnlichkeit eines Delfinkopfes.


Und obwohl die korrekte Bezeichnung für ihren kleinen Arm Stumpf ist, nannten wir ihn von Anfang an LUKE.


Warum LUKE? Weil ihr Name Leia ist und wir sie so genannt haben, weil ich in meiner Zeit der Forschung in der Schwangerschaft ein Mädchen gefunden habe, das Angel heißt, das den gleichen Zustand wie Leia hat, den gleichen Arm, den linken Arm ohne Hand und Unterarm.

Und sie trug eine Prothese in Form eines Lichtschwertes wie in den Star-Wars-Filmen.

Mein Mann und ich sind große Fans des Films und ich habe mir versprochen, dass meine

Tochter, wenn sie groß ist, eine Prothese eines Lichtschwertes bekommt - genau wie Angel. Diese Erfahrung brachte uns auf die Idee, ihr den Namen LEIA zu geben und ihrem kleinen Arm den Namen LUKE. Wie die tapferen Protagonisten der großen Saga.


Und da lagen LEIA und ihr LUKE in meinen Armen und sahen mich mit den schönsten Augen

an, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Ich versprach ihr, dass ich Sie immer beschützen und lieben werde und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um sie zu einem selbstbewussten Mädchen, die sich so liebt, wie sie ist, zu erziehen.


Meine größte Angst war die Welt. Die Welt, die nicht versteht, dass anders sein NORMAL ist. Und dass DIESE WELT sie damit konfrontieren würden wird. Anders zu sein, etwas Besonderes zu sein. Deshalb, mein Versprechen. Leia ist etwas Besonderes, und das ist ihre Superkraft.

Später, als ich merkte, dass sie besser reagierte und ich anfing, ihr Geschichten über

Inklusion vorzulesen, las ich ihr Geschichten über besondere Menschen wie sie vor, aber ich

konnte keine Geschichte finden, mit der sie sich identifizieren konnte.

Große Ohren, große Füße, kleine Menschen, riesige Menschen, aber kein Mädchen, das mit

nur einem Arm und ohne Hand geboren wurde.


Das brachte mich auf die großartige Idee, ein Buch für sie und vor allem über sie zu

schreiben. Darüber, wie sie lebt und was sie schafft, darüber, wie sie in das zwei Meter hohe

Bett ihrer Schwester klettert oder wie sie durch die Wohnung spaziert und Mama und Papa

schöne Dinge versteckt und viele andere fantastische Dinge, die mich dazu inspiriert haben,

den Text von "Die Abenteuer von Leia und Luke" zu schreiben.


Eines meiner Hobbys ist das Illustrieren und so beschloss ich, "Die Abenteuer von Leia und

Luke" mit dem Text den ich bereits geschrieben hatte, zu illustrieren und so ließ ich meiner

Kreativität freien Lauf und das große Herzensprojekt begann. In einem Zeitaufwand von 1 Jahr habe ich es geschafft, das Buch zu beenden, Mein erster Gedanke war: "Ich drucke es aus und schenke es Leia."

Aber die Resonanz meiner Umgebung war so positiv und motivierend, dass ich ermutigt

wurde, das Buch für viele weitere Mütter wie mich und viele weitere Kinder zu

veröffentlichen, ob sie nun wie Leia sind oder nicht. Denn in dem Buch geht es nicht nur um ein Kind, das ohne eine Hand geboren wurde, sondern auch darum, dass man mit Unterstützung und Liebe alles erreichen kann, was man sich vornimmt, ganz gleich, welche Besonderheit man hat.


Und so ist das Kinderbuch "Die Abenteuer von Leia und Luke" entstanden und erreicht viele

tapfere und besondere Herzen wie das meiner Tochter Leia.

Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung der handtastic foundation und hoffe, dass wir die

Welt zu einem besseren Ort machen können, an dem das Wort NORMAL seine Bedeutung

ändert.


Es spielt keine Rolle, ob sie alle Gliedmaßen haben oder nicht, es spielt keine Rolle, welche Hautfarbe sie haben, ob Sie eine Brille tragen oder nicht, welche ethnische Zugehörigkeit sie haben oder tausend andere Merkmale und Eigenschaften, die uns einzigartig machen. Denn wir sind alle NORMAL! Und das ist wunderbar.
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